(29) Die Evangelikalen und die US-Wahl (mit Prof. Dr. Joel White)

Show notes

Laut Umfragen ist das Rennen ums Weiße Haus denkbar knapp. In den entscheidenden Swing States zeichnet sich kaum ein klarer Favorit ab, alles scheint möglich. Auch das, was Viele für unmöglich gehalten hätten: dass Ex-Präsident Donald Trump es trotz seiner zahlreichen Skandale ein zweites Mal schafft, die Wahl zu gewinnen.

Wenn es um Trumps Unterstützer geht, fällt immer wieder der Name einer Wählergruppe: die Evangelikalen. Wer ist das eigentlich? Und wählen sie wirklich alle stramm republikanisch? Dass das zu kurz gedacht ist, wird im Gespräch mit dem Theologieprofessor und Politologen Joel White (Freie Theologische Hochschule Gießen) deutlich. Nicht wenige überzeugte Christen entscheiden sich tatsächlich für die demokratische Kandidatin Kamala Harris – auch wenn sie mit ihrer Haltung zu Abtreibung nicht konform gehen.

White erklärt, wie es zu der jetzigen Polarisierung gekommen ist, warum er sich weder für Trump noch für Harris entscheiden kann. Und wen er tatsächlich gewählt hat.

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Show transcript

00:00:00: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Glaube macht Politik".

00:00:07: Es ist das politische Thema dieser Tage und vielleicht auch noch der kommenden Wochen.

00:00:12: Wer zieht ein ins Weise Haus? Kamala Harris oder Donald Trump? Und kaum ein Thema passt so gut wie

00:00:19: dieses zu unserem Titel "Glaube macht Politik". Was ist für Christen in diesem Wahlkampf eigentlich

00:00:26: wichtig? Wie wählen denn besonders die Evangelikalen in den USA? Und ist es wirklich so, dass alle

00:00:32: Christen Trump-Unterstützer sind? Darüber rede ich heute mit Professor Dr. Joel White. Er ist Professor

00:00:40: für Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen und er hat auch Politikwissenschaften

00:00:45: studiert. Ein kleiner Transparenz-Hinweis von mir. Ich habe hier auch studiert an der FT Habuil

00:00:50: gerade in Joels Büro sitzen. Daher bin ich es auch gewöhnt, dass ich Joel duze und dass ich

00:00:56: ihm auf Fragen stelle, dass ich auch schlaue Antworten bekomme. Neu ist für mich heute nur, dass

00:01:01: er mir nachher keine Note dafür gibt. Zumindest gehe ich davon aus. Joel, schön, dass du heute da bist

00:01:08: und dass ich bei dir sein kann. Ja, danke. Ich freue mich aufs Gespräch. Ja, du bist ja Professor

00:01:13: für Neues Testament. Ihr wer auch politisch interessiert und du bist auch Amerikaner, lebst

00:01:19: aber schon lange in Deutschland, bis man einer Österreicherin verheiratet. Wie ist es denn

00:01:26: eigentlich so dazu gekommen, dass du dich für Politik interessierst? Ja, ich bin von klein auf

00:01:33: immer interessiert dran gewesen an die Wahlen in den USA. Ich kann mich an die erste Wahl sogar

00:01:40: von Richard Nixon erinnern und dass das das Land damals ein bisschen gespaltet hat, auch meine

00:01:46: Familie. Und seitdem war ich wirklich an Politik interessiert und habe ich es dann studiert. Im

00:01:54: ersten Studium war einfach immer für mich etwas Interessantes. Warum bist du da nicht Politiker

00:02:00: geworden oder zumindest so in dem politischen Business? Ich dachte daran. Ja, ich habe wie gesagt,

00:02:06: habe ich im ersten Studium studiert. Aber mein Christian ist mir also wesentlicher für meine

00:02:14: Identität. Ich kam nach Europa, nach Österreich, um bei einem Missionseinsatz etwas länger, zwei Jahre

00:02:21: zu helfen. Lernte meine Frau dort kennen und hatte dann doch die Berufung in Mission, in Gemeinderarbeit

00:02:32: zunächst einmal und daraus ist der Wunsch aufgekommen, Theologie zu studieren. Und wir sind dann zurück

00:02:40: kommen nach Studium in den USA, Theologie Studium in den USA, nach Österreich und dann ein paar Jahre

00:02:46: später wechselte ich in die Lehre. Ja, du kennst beide politischen Systeme und auch, ich sage mal,

00:02:55: die kirchliche Landschaft in den USA und auch in Deutschland. Da gibt es bestimmt Gemeinsamkeiten,

00:03:00: es gibt aber auch viele Unterschiede. Es gibt unterschiedliche politische Systeme und auch

00:03:05: wie gewählt wird. Das wird jetzt ja immer wieder dieser Tage erklärt, wie das mit Wahlmännern ist

00:03:09: und Swingstates und so weiter. Und die Gesellschaft, die Kultur, die Rolle der Kirchen und nicht zuletzt

00:03:15: auch die Medien sind unterschiedlich. Absolut, ja. Wie fühlt man sich denn so als Amerikaner in

00:03:20: Deutschland, wenn es um Politik geht und wenn es auch um diesen Wahlkampf geht? Ja, also recht gut.

00:03:26: Natürlich wird man hier sehr schnell gefragt, wenn andere herausfinden oder wissen, ich bin

00:03:32: Amerikaner. Was meine Meinung ist im Vergleich zu Freunden in den USA, ich frage gerade letzten

00:03:39: Sommer dort länger und habe das Gefühl, dort hatte ich eher, wir wollen alle eben über andere Themen

00:03:47: reden und hier will man darüber reden. Es ist okay, ich habe auch nichts dagegen. USA spricht

00:03:52: mal lieber nicht darüber oder zumindest wenn es so umstritten ist. Ja, genau. Also man hat das

00:03:58: Gefühl, in Medien alles hin mit sich zu erstritten, aber mein Empfinden dort wo ich herkomme ist,

00:04:04: dass Menschen nach wie vor über andere Dinge miteinander reden wollen. Was in der Nachbarschaft

00:04:09: passiert über ihre Gemüsegärten und Enkelkinder und man will wirklich nicht so schnell ins Streit

00:04:17: geraten, wie das mal dargestellt wird. Du kommst doch glaube ich aus Michigan, oder? Ja. Michigan

00:04:25: ist ja einer der Swingstates, die ja auch dann besonders umkämpft sind, wo die Kandidaten auch

00:04:29: richtig Geld rein buttern und wahrscheinlich die ganzen Tag über Werbespots laufen und

00:04:33: Millionen verbraten werden. Liegt vielleicht ja auch ein bisschen da dran. Kalifornien wäre es

00:04:37: vielleicht ein bisschen anders, wo es ein bisschen klarer ist. Tatsächlich, kann das gut sein. Ich

00:04:42: komme aus dem ländlichen Bereich von Michigan, das ist Trump Country, ganz klar. Detroit ist

00:04:49: natürlich dann Harris, Ann Arbor, wo die Uni ist und so weiter. Also dort wo ich herkomme ist

00:04:55: tatsächlich auch wirklich Trump Country. Aber vielleicht das ist interessant. Ich merke, also

00:05:00: ich habe dort viele Freunde, auch viele Trump Wähler sind unter meinen Freunden, bin ich mir

00:05:04: sicher. Aber ich kenne nicht diese Fanatiker, also Trump Anhänger, Make America Great Again,

00:05:12: das ist nicht mein Freundeskreis. Die sind eher, solche die sagen, das ist das kleinere Übel,

00:05:19: aber die sind nicht keine begeisterten Mega-Bahn-Hänger oder so. Dieser Wahlkampf ist ja ein ziemlich

00:05:26: besonderer. Nicht nur, dass Donald Trump schon wieder antritt, was man ja vielleicht gar nicht so

00:05:31: erwarten konnte, wurde jetzt von manchen Medien ja auch schon abgeschrieben, sogar in Fox News gab es

00:05:35: auch mal eine Zeit lang auch kritische Berichte über ihn oder auch in der New York Post, die ja

00:05:42: auch eigentlich konservativ ist. Oder glaube ich davor gesprochen, dass ein gewisser Immobilienunternehmer

00:05:48: irgendwie mal wieder was gemacht hat anstelle des ehemaligen Präsidenten und die Medien in

00:05:57: Deutschland haben ja auch ihre Art über den Wahlkampf zu berichten. Es gibt Korrespondenten

00:06:04: dort aus Deutschland, die in Washington arbeiten. Jedes größere Medium hat in Washington auch

00:06:10: eine Vertretung und die reisen auch nichts Land und so. Benimmst du das denn wahr? Kannst du das

00:06:15: nachvollziehen, wie in Deutschland über Amerika berichtet wird? Ja, also ich muss sagen immerm vor

00:06:21: der Wahl, da plötzlich ist es besser. Merk ich, was war Ingol Zamporoni jetzt unterwegs in den USA

00:06:28: erst mit einer Amerikaner? Ja, genau, verheiratet. Und dann ist er besonders bemüht zu zeigen,

00:06:35: wie die Menschen wirklich denken. Das vermisse ich manchmal, wenn es keine Wahlsaison ist, dass

00:06:42: man sich da hier mit Parolen begnügt von den Parteien oder oft habe ich das Gefühl, sie berichten

00:06:49: einen Tag später, was in der New York Times stand. Es geht nicht oft so tief. Aber in der Wahlsaison

00:06:57: dann muss ich sagen, bin ich schon beeindruckt von vielen Berichterstattungen aus den USA. Denn

00:07:04: darum geht es, glaube ich, was denken die Menschen wirklich und nicht nur in New York oder Los Angeles,

00:07:10: sondern mit dem Land. Oder eben direkt im weißen Haus, wenn man dann mit den Großpronenten

00:07:15: spricht. Das habe ich auch gemerkt, dass viele Medien dann auch wirklich rausfahren aufs Land und

00:07:20: dann so Porträts, oft auch wirklich ganz neutral irgendwie versuchen, dann zu sagen, okay, wir

00:07:26: versuchen es jetzt mal zu verstehen, warum stimmt eigentlich jemand für Harris und warum oder

00:07:30: warum stimmt jemand für Trump? Weil man hat ja automatisch vom 6. Januar so den Typen damit

00:07:37: der Gehörten mit der Pelzmütze da, die da irgendwie das Kapitolen stürmen und da in der

00:07:43: Gebetsemeinschaft haben und so, wo man ja das draußen irgendwie kriegt. Ja absolut, ja ich

00:07:49: auch. Also das war für mich ein abschreckendes Moment oder Zeit, wo ich gedacht habe, was

00:07:56: wird aus diesem Land die stabilste Demokratie der Welt und auch ein Land, das gerade in Deutschland

00:08:05: dazu beigetragen hat, dass Demokratie dann Fuß gefasst hat und plötzlich scheint das erstmals

00:08:11: wirklich alles in zwanken gekommen wegen Donald Trump und seinem Ago. Es geht ihm nur darum.

00:08:19: Ich habe das früher, habe ich das gar nicht so ganz verstanden, warum die Amerikaner so stolz

00:08:27: sind auf ihre Peaceful Transition of Power. Also der friedvolle Übergang, der Übergabe der Macht.

00:08:33: Ja genau. Und das war jetzt eigentlich so das erste Mal zumindest, wo ich mich daran erinnern kann.

00:08:38: Vielleicht ist es auch nicht so, aber dass das wirklich in Frage stand und definitiv ist

00:08:44: kein friedvolle Übergabe der Macht war. Genau, das war das soweit ich weiß das erste Mal,

00:08:50: jedenfalls in der modernen, also in der letzten Hunde. Seit dem Bürgerkrieg. Ja, auf jeden Fall.

00:08:54: Und es hat nie so was gegeben und da war ich eigenem was schuld drauf in Vergleich zu dem,

00:09:01: was in der dritten Welt auf passiert oder auch manchmal in Europa mit unfriedlichen

00:09:08: Protesten und so. Und plötzlich war das ganz anders mit Donald Trump. Und da habe ich das erste

00:09:14: Mal gedacht, was sonst bin ich eher gelassen oder sehe ich das gelassen? Ich denke wir haben

00:09:19: ganz starke demokratische Tradition. Ich sehe es nicht so schnell in Gefahr, aber das war wirklich

00:09:25: ein Schuss vorm Bug, fand ich. Du hast eben gesagt, Donald Trump geht es nur um sich selbst. Wenn man

00:09:32: über ihn liest und auch so Urteile fällt, dann versucht man natürlich auch ihn irgendwie einzuordnen

00:09:38: politisch. Also welchem politischen Spektrum hängt er eigentlich an? Der war ja früher Demokrat.

00:09:43: Genau. Auch ich glaube auch liberal, was Abtreibungsfragen hat. Absolut, ja. Also ich sage mal ideologisch eine

00:09:49: gewisse Flexibilität, die er mitbringt, um es mal schön zu formulieren. Aber würdest du sagen,

00:09:56: er hängt überhaupt einer politischen Richtung an? Ich meine was dann am Ende dabei rauskommt,

00:10:03: dass es Nationalismus ist und so ist klar. Ja. Aber ist das, weil er davon überzeugt ist oder

00:10:08: weil es ihm um sich selbst geht? Ja, tatsächlich bin ich der Meinung, die tiefere Überzeugungen

00:10:14: hat er wirklich nicht. Du hast die Abtreibungsfrage erwähnt. Er war früher ganz liberal in dieser

00:10:19: Frage und dann ist er konservativ geworden und deswegen wird er so geliebt von den Amerikanern,

00:10:25: von den Küsten, weil er tatsächlich es dann dazu gebracht hat, dass Roewe Wade, also diese

00:10:32: unbegrenzte Recht auf Abtreibungen in den USA, gekippt wurde durch seine Richter. Aber jetzt in

00:10:41: dieser Wahlkampf hat er gemerkt, das kostet ihm auch Stimmen und jetzt rudert er ein bisschen zurück.

00:10:47: Also ich merke oder meine Überzeugung ist, dass es ihn wirklich um ihn und seine Macht geht und

00:10:54: dass er keine tiefere politische Überzeugung hat. Das ist in einem Punkt sogar von Vorteil. Also

00:11:02: wiederum, ich habe nicht die Angst, dass er einer bestimmten Ideologie folgt und von daher dann

00:11:09: aus seinem Leben lang darauf aus ist, diese Ideologie zu fördern und längerfristig für

00:11:16: diese Ideologie sterben würde. Genau. Wie das so völlig überzeugt, ich sag mal Nazis oder so

00:11:22: oder Kommunisten, dann hat die noch am Sterbebett noch bekennt sich zu ihrer Ideologie und so.

00:11:27: Ja. Nur mal ganz kurz, du hast gerade Roewe Wade erwähnt, nur mal vielleicht ganz kurz und zum

00:11:35: Hintergrund, das war glaube ich 1973, dass es vom Supreme Court einen Urteil gab, wo ein gewisser

00:11:41: Roe gegen einen gewissen Wade Kläger angeklagt geklagt hat und am Ende kam dabei heraus, der

00:11:48: Spruch, dass Abtreibung oder dieses ganze Thema Lebensrecht, Sache der Frau ist und eine Privatangelegenheit.

00:11:56: Ja. Und das war so die grundsätzliche Entscheidung und wie das dann am Ende gehandhabt wurde,

00:12:02: das wurde dann entsprechend mit verschiedenen Gesetzen geregelt. Aber das es grundsätzlichen

00:12:09: Recht auf Abtreibung gab für die Frau, für die schwangere Frau, das war der Stand außer Frage.

00:12:14: Und dann haben jetzt der konservative Supreme Court, also Trump hat versprochen, konservative

00:12:19: Richter einzusetzen, also kleine Rückblende, was er auch geliefert hat. Er hat es gesagt.

00:12:24: Genau. Leute haben ihn dafür gewählt, viele erfahren die Likale auch und er hat geliefert,

00:12:28: er hat die wegfallenden, auch verstorbenen zum Teil Supreme Court Richter dann ersetzt

00:12:35: mit Leuten, die als konservativ gelten. Ruth Bader Ginsburg ist zum Beispiel auch gestorben

00:12:41: und neu besetzt worden. Genau. Das macht jeder Präsident. Die haben das Recht darauf

00:12:48: oder das ist in ihrem Kompetenzbereich und sie stellen dann die Richter, die ihrem

00:12:55: Programm dann entsprechen. Nur dass sie dann jetzt, dass man bisher glaube ich immer darauf

00:13:00: geachtet hat, dass es einigermaßen ausgeglichen ist. Also das ist vielleicht eine Mehrheit,

00:13:05: aber keine Zweithrittel Mehrheit zum Beispiel. Nein, das würde ich so nicht sagen, aber

00:13:09: die meisten haben nicht die Gelegenheit gleich drei zu stellen. Es sind immer auf Lebzeiten

00:13:16: die Richter bestellt und auch ein Präsident der acht Jahre dient, kann vielleicht in der

00:13:21: Regel vielleicht zwei herzustellen. Joe Biden hat noch keinen, doch er hat am Anfang die

00:13:27: Jackson bestellt, aber das ist eher typisch und bei ihm war es so, dass plötzlich drei

00:13:32: innerhalb von ein paar Jahren bestellen konnte zum höchsten Gericht. Ja. Die haben dann

00:13:39: Roewe Wade aufgehoben mit einer konservativen Mehrheit, was vorher kaum denkbar eigentlich

00:13:44: war, dass es jemals wieder kippen würde. Und die Folge war, dass dann Abtreibung Sache

00:13:52: der Bundesstaaten waren. Richtig. Und jetzt haben wir den Fall, dass in manchen Staaten

00:13:59: wie zum Beispiel Kalifornien ein relativ liberales Abtreibungsrecht gilt und in konservativen

00:14:03: Staaten so Luciana zum Beispiel ein sehr restriktives Abtreibungsverbot eigentlich bis auf weniger

00:14:09: Ausnahmen. Genau. Und ich hole deswegen so weit aus, weil einerseits das ein sehr großes

00:14:14: Thema für die Evangelikalen ist, aber andererseits auch ein großes Thema für den Rest der Gesellschaft.

00:14:18: Also als Harris und Trump ihre Debatte hatten, wo ja Harris eine ganz gute Figur gemacht

00:14:23: hat, da ging es in den ersten, ich glaube, zehn Minuten, was sehr lange ist, ausschließlich

00:14:27: um das Thema Abtreibung. Genau. Und sie hatten gesagt, ich will wieder, dass das Bundes-Sache

00:14:31: wird und ich will, dass das auf Bundesebene geklärt wird, dass für alle Staaten das

00:14:36: dann jetzt gilt, dass es ein liberales Abtreibungsrecht gibt. Ja, genau. Und jetzt sind wir eigentlich

00:14:41: schon bei dem Casus Knaktus, was für viele Evangelikale zumindest die Frage ist, ob sie

00:14:46: Harris wählen können, wenn sie Trump nicht wählen. Wie nimmst du das wahr mit den Kontakten,

00:14:53: die du hast, mit den Freunden, die du hast, wie sie dann Harris sehen? Ist sie mit dieser

00:14:58: Forderung, schießt sie für die über das Ziel hinaus? Also würden die quasi die wählen,

00:15:02: Harris wählen, wenn sie davon ablassen würden? Das ist eine gute Frage und ich denke tatsächlich

00:15:07: ist das das Problem Nummer eins. Also Abtreibung ist ein brisantes Thema in den USA und das

00:15:14: aus Gründen, die vielleicht Deutsche nicht so ganz nachvollziehen können. Das hat mit

00:15:20: Roe v. Wade zu tun. Da war Mehrheit, also sechs Richter damals von neun haben plötzlich

00:15:27: ein Recht entdeckt in der Verfassung auf Abtreibung. Das ist eigentlich absurd und

00:15:36: viele sogar viele liberale Juristen haben gemeint, dass das ist schlechte Gesetzgebung.

00:15:42: Das ist kein Recht in der Verfassung dafür. Und deswegen eben in all diesen plötzlich

00:15:49: ist ein politischer Prozess einfach gestoppt durch ein Urteil des Höchstgerichts, wo das

00:15:56: meines Erkens tatsächlich im politischen Prozess gehört und nicht als Urteil von Richtern,

00:16:02: dass da plötzlich ein, und übrigens unbegrenztes Recht auf Abtreibung ist zu gebohrt.

00:16:08: Dass man quasi dann eine Debatte hat über dieses Thema, Gesetzesinitiativen und dann

00:16:14: werden die Gesetze zur Abstimmung gebracht und dann haben die Repräsentanten des Volkes

00:16:20: dann eine Regelung beschlossen. Genau. Und das hat es nicht gegeben, sondern man hat

00:16:25: immer gesagt, Roe v Wade. Roe v Wade, ja, das ist entschieden, das ist in der Verfassung.

00:16:29: Aber das ist nicht dort. Das ist ein Problem mit dem amerikanischen Rechtssystem überhaupt.

00:16:37: Die Verfassung ist was über 200 Jahre alt und an manchen Punkten hat es sich ausgedient.

00:16:43: Aber das ist absurd zu sagen, das war damals ihre Absicht, so was zu begründen. Das kann

00:16:50: man leicht auch beweisen. Also die verschiedenen Gesetze der damaligen Zeit und bis ins 20.

00:16:58: Jahrhundert die Abtreibung verboten haben, das war damals schon. Und das ist auch etwas,

00:17:03: was in Deutschland man eher verstehen muss. In Deutschland ist im Vergleich zu den meisten

00:17:10: Bundesländern auch jetzt das Abtreibungsrecht viel restruktiver. Es ist grundsätzlich nicht

00:17:17: legal sogar in Deutschland und unvorstellbar nach der 12. Woche oder so. Und in den USA

00:17:24: gibt es ein paar wenige Bundesländer inzwischen, wo sich sagen ab sechs Wochen. Aber bei den

00:17:28: Liberalen ist es offen bis zur Geburt mit wirklich barbarischen Abtreibungsmethoden,

00:17:34: um ein voll ausgereiftes Baby zu töten. Und das macht die Stimmung ganz schwierig

00:17:43: oder die ganze Diskussion. Und das ist die demokratische Partei überhaupt. Sie hat immer

00:17:50: geweigert, irgendwelche Einschränkungen bezüglich des Abtreibungsrecht zuzulassen,

00:17:58: weil sie diese Ideologie hatten, das muss ein uneingeschränktes Recht bleiben. Und das

00:18:05: macht die Diskussion so schwierig und so hitzig.

00:18:09: Das Thema Abtreibung spaltet die Gesellschaft und es hat jetzt viel mit dem Supreme Court

00:18:18: mit der Entscheidung zu tun gehabt und auch, dass es kein Bundesweit ist, also kein Federal

00:18:23: Gesetz dazu gehabt. Muss man dann nicht auch mal ein bisschen ausholen und mal zurückgucken.

00:18:29: Also es gab ja demokratische Präsidenten, es gab demokratische Mehrheiten im Haus,

00:18:34: teilweise auch zur gleichen Zeit im Senat und im Haus der Representatives, wo man doch

00:18:40: eigentlich sowas hätte beschließen können. Und man hätte doch eigentlich auch sagen können,

00:18:46: also wenn in einer Amtszeit eines Präsidenten 3 Supreme Court Richter wegfallen, hätte man

00:18:55: dann, also ist natürlich in der Rückschau einfach zu sagen, aber hätte dann nicht jemand,

00:18:58: der wirklich betagt ist, auch sagen könnte. Ich sage es mal ganz frei heraus,

00:19:03: auch nicht sagen können, also ich sehe hier, hier bräuchts nicht was zusammen. Ich dreht

00:19:07: jetzt mal lieber zurück und lasse meinen demokratischen Präsidenten wieder einen Demokraten

00:19:11: in den Supreme Court. Ja genau. Dann hätten wir das Thema doch eigentlich gar nicht. Genau.

00:19:17: Und genau dieses Verständnis für Kompromissbereitschaft ist irgendwie abhanden gekommen in den letzten

00:19:24: Jahren. Das kann ich mir vor 30, 40 Jahren schon vorstellen, dass auch Republikaner dann gesagt

00:19:31: hätten, hey das müssen wir irgendwie ein bisschen anders regeln aus Fährnis. Aber man hat das Gefühl

00:19:36: von beiden Parteien, sobald sie an die Macht kommen, dann plötzlich heißt es bei Harris auch,

00:19:43: wir wollen sogar die Zahl der Richter erweitern, solange ich Präsident bin, dann sind sie dagegen,

00:19:48: wenn die Republikaner an die Macht kommen. Also es ist wirklich nur momentane politisches Karton.

00:19:54: Also die Zahl der Richter erweitern, damit die Mehrheit dann wieder, also und es gibt auch keine

00:19:59: verfassungsmäßige Beschränkung wie viele man. Tatsächlich. Man spricht dann glaube ich von

00:20:03: to pack the court. Also dass man dann die einfach, okay wir haben jetzt sechs vor neun sind jetzt

00:20:08: republikanisch, also fügen wir noch drei hinzu, da ist es wieder ausgeglichen. Das kann man dann

00:20:12: soweit machen, bis man dann 100 Supreme Court Richter hat. Absolut. Und eigentlich ist es

00:20:16: Konvention oder die Tradition ist war ja am Anfang neun und sollte bei bleiben. Roosevelt wollte das

00:20:24: machen, während des Zweiten Weltkrieges und danach um also davor in der Weltwirtschaftskrise,

00:20:30: um sein Programm besser voranzubringen. Aber da hat man dem damals ein klares Nein geteilt und

00:20:37: zwar von beiden Parteien. Aber das ist aber an den gekommen. Dieses Verständnis dafür,

00:20:42: wir müssen nach den, wir müssen nach fairen Spielregeln irgendwie suchen. Wen machst du dafür oder

00:20:49: was machst du dafür verantwortlich für diese Polarisierung von der immer die Rede ist?

00:20:53: Ja das ist eine sehr gute Frage. Also es vertrauen in in der Regierung und im Staat ist

00:21:02: irgendwie abhanden gekommen. Das begann sicherlich auch bei Watergate damals. Also ich war damals

00:21:10: Da wo du dich noch gut dran erinnern kannst. Ja genau. Ich war ein klein, so alt war ich damals,

00:21:14: zehn Jahre alt oder so. Und kann ich mich erinnern, was für, das hat alle Menschen

00:21:21: entsetzt, was da gelaufen ist. Inzwischen kommt das einem fast harmlos vor, was damals war in

00:21:27: Vergleich zu anderen Skandalen inzwischen. Aber da hat es begonnen glaube ich, dass ein grundsätzliches

00:21:34: Vertrauen in die Regierung abhanden gekommen ist. Und in den USA. Und ja das selbe Phänomen haben

00:21:44: wir aber auch in Deutschland, dass plötzlich keine Mitte mehr ist, politische Mitte. Das hat

00:21:49: mit unserem System zu tun, der Vorwahlen, dass dort man nach links oder nach rechts steuern muss,

00:21:55: um die Vorwahlwähler zu gewinnen, die jeweils Parteimitglieder sind oder sich dazu bekannt

00:22:03: haben. Die dann entscheiden wer bei der Kandidat wird, der geringen Partei. Ja richtig. Und dann

00:22:07: muss man bei der Hauptwahl in die Mitte steuern, aber ist keine funktionierende Mitte mehr. Ohne

00:22:13: glaub, das kann man in Deutschland auch gut verstehen. Das ist irgendwie polarisiert, ist die

00:22:19: Gesellschaft immer mehr. Und Abtreibung war bestimmt auch ein großes Thema. Jetzt die

00:22:24: Immigrationspolitik. Das treibt ein Keil in die Bevölkerung rein. Ich glaube,

00:22:31: Immigrationspolitik ist wahrscheinlich das Thema, was noch wichtiger ist als Abtreibung,

00:22:35: so gesamtgesellschaftlich gesehen. Ja, wahrscheinlich. Und die Rede ist dann davon immer, dass

00:22:40: Millionen illegale Einwanderer, ich sag's mal in Trumps Worten, die Grenzen fluten, um das Land

00:22:47: verseuchen und so. Und dann, also wo sehr abschätzig auch über Menschen mit aus anderen Ländern

00:22:52: gesprochen wird. Davon abgesehen hat zum Beispiel Arnold Schwarzenegger, den haben wir eben

00:22:58: eben Sportzenegger, eben im Vorgang, das hab ich auch schon mal erwähnt, der hat jetzt ja zur Wahl von

00:23:04: Kamal Harris aufgerufen, aber der hat das auch versehen mit einer sehr, obwohl er ja Republikaner

00:23:10: ist, hat das aber versehen mit einer sehr wütenden Rede. Das war eigentlich das, das meiste seines

00:23:15: Eintracht, der veröffentlicht wurde, war eigentlich auch Unzufriedenheit. Und wir sind

00:23:21: unzufrieden mit, dass wir so viele illegale Migranten haben und Washington tut nichts. Und

00:23:25: eigentlich ist er ja wirklich, auch wenn er der Terminator ist, aber er ist ja eigentlich politisch

00:23:29: sehr differenziert, sag ich mal. Hat er gesagt, aber es ist trotzdem noch das kleinere Übel,

00:23:34: Harris zu wählen, also bitte wählt sie nicht Trump, obwohl er mein Parteikollegen ist. Ja,

00:23:38: genau. Wie groß ist denn dieses Problem? Und wie sieht das überhaupt aus? Denn es geht ja nicht

00:23:45: um Flüchtlinge aus Syrien oder aus dem Iran oder aus Afghanistan, wie wir das bei uns haben.

00:23:50: Ja, es ist tatsächlich ein großes Problem. Also man muss sich vorstellen, damals, wann war das 2015,

00:23:55: als Angela Merkel die Gänsen geöffnet haben und sie nicht geschlossen hat. Oder nicht

00:24:01: geschlossen hat, genau. Und über eine Million sind reingekommen in einem Jahr. Das haben wir

00:24:06: jedes Jahr und mehr über die mexikanische Grenze seit 20, 30 Jahren. Also es ist ein großes Problem.

00:24:13: Ich finde das abscheulich, wie Trump über diese Menschen redet. Die sind, die meisten einfach suchen,

00:24:21: ein besseres Leben. Das gehört zur Uherideologie der Vereinigten Staaten. Wir sind alle Einwanderer,

00:24:28: ist auf ein paar wenige. Aber tatsächlich ist es ein bisschen außenfugengeraten und Systema sind

00:24:36: dann wirklich überrannt worden. Und das, dem hat Trump in seinen vier Jahren etwas eingrenzen können.

00:24:43: Und Biden hat diese Politik wieder Rückgänge gemacht, so dass das Problem wieder groß geworden ist.

00:24:50: Und ich denke, das ist wiederum, das ist absurd, was über sie gesagt werden, dass sie alle Verbrecher

00:24:58: sind. Aber es ist unkontrolliert und sicherlich sind nicht alle wirklich irgendwie ganz anständige

00:25:06: Bürger, die da rüber kommen. Also das Problem mit den Drogenkartellen und so weiter ist tatsächlich

00:25:12: auch ein riesiges Problem. Interessant ist an der Grenze, selbst gerade unter Immigranten aus Mexiko

00:25:21: und so weiter, die legal rübergekommen sind. Sie sind auch eher für strenge Kontrollen. Also die

00:25:27: Demokraten haben völlig verschätzt, wie viele hispanische Wähler jetzt auf Trumps Seite sind

00:25:34: in der demokratischen, in der Debatte bei Immigration. Denn sie sagen, wir haben es auf dem

00:25:40: richtigen Weg gemacht und die sollen es auch so machen. Also es ist sehr kompliziert das Problem.

00:25:46: Und tatsächlich etwas, was bis ins hohen Norden eingedrungen ist, wo ich herkomme, bin an der

00:25:53: Grenze zu Kanada aufgewachsen. Ich habe damals, als ich aufgewachsen bin, glaube niemals einen

00:26:00: Mexikaner gesehen. Die gab es in unseren kalten Breiten gerade nicht. Aber jetzt im Sommer habe

00:26:08: ich gemerkt, wir haben vielleicht fünf, zehn Prozent der Bevölkerung in meiner kleinen Stadt,

00:26:12: ist jetzt hispanisch. Also das Land hat sich sehr geändert dadurch, aus meiner Sicht zum

00:26:19: Guten sogar. Aber das gleiche Phänomen haben wir hier, dass das Angst macht und vor allem in

00:26:28: der Arbeitsschicht, sie nehmen unsere Arbeitsplätze weg und so weiter. Und deswegen bin ich immer

00:26:34: dafür, inzwischen, dass das kontrolliert wird. Es ist nicht zu schnell oder zu, auf einmal zu

00:26:41: vieles sind. Das schürt nur Ängste und in Deutschland hat das auch erlebt. 2015 vorher war

00:26:49: die AfD überhaupt nicht wirklich so präsent und plötzlich sind sie eine wirklich sehr

00:26:54: einflussfreiche Partei und zum Teil aus denselben Ängsten und aus derselben Politik Antie-Immigranten.

00:27:02: Ja, genau. Da ging es natürlich um Flüchtlinge. Sehr viele auch mit Anspruch, die dann auch hier

00:27:08: geblieben sind mit Asylrecht, von dem sie Gebrauch gemacht haben. In USA geht es ja eher weniger

00:27:14: um Asyl, sondern tatsächlich um Leute, die jetzt nach in die USA gehen möchten, um dort ein

00:27:20: besseres Leben zu haben, weil sie auch, weil sie in Mexiko vielleicht unsicherer ist und weil sie

00:27:25: oder in anderen Staaten von Lateinamerika, Mittelamerika. Und dafür habe ich vollstes

00:27:29: Verständnis. Aber ich verstehe auch, dass das geregelt sein muss und nicht einfach so ein freier

00:27:36: Lauf ist. Nun ist das weiße Haus ja seit vier Jahren oder fast vier Jahren demokratisch besetzt.

00:27:44: Die Vizepräsidentin Kamala Harris ist damit beauftragt worden, sich um die Grenzpolitik zu

00:27:49: kümmern und das fährt ja jetzt offenbar auf die Füße. Genau, weil sie das nicht so ernst genommen

00:27:54: hat am Anfang. Ich denke, das hat sie auch nicht so besonders sonderlich interessiert. Wenn sie da

00:28:01: ihren Job gut gemacht hätte damals, wäre sie wahrscheinlich jetzt sicher ins weiße Haus

00:28:07: zu sehen. Interessanterweise hätte man ja meinen können, dass Trumps Präsidentschaft sich das

00:28:12: Problem für einen für alle mal erledigt hätte. Denn er hat ja schon, da gingen schon die Aktien von

00:28:17: Heidelberg-Zement hoch, also dann, dass mit der Mauer angekündigt hat. We will build a wall and

00:28:23: Mexico is gonna pay for it. Was nie so gewesen ist. Aber Trump wurde trotzdem gewählt mit dem

00:28:30: Versprechen. Er hat dann auch ein paar Fotos dann oder Videotermine da machen können. Aber Fakt ist

00:28:36: ja, dass es diese Mauer so nicht gibt und dass auch Mexiko nicht dafür bezahlt hat. Aber der

00:28:41: Wähler ist nun mal auch vergesslich. Ja, genau, so ist das. Es ist unvorstellbar. Man kann keine

00:28:49: Mauer an diese Grenze errichten. Das ist was, wie lang? 3000 Kilometer oder so? Vier? Weiß ich

00:28:57: nicht. Aber extrem lang und das wird nie wirklich, wenn man es einmal gebaut hat, dann müsste man es

00:29:03: auch warten. Und ja, das kann man nicht einfach zumachen. Was wir brauchen ist eine vernünftige

00:29:12: Politik und eine ja, humane Exekutive. Und ich glaube, die Menschen dort, die meisten sind vernünftige

00:29:22: Menschen, ja, auch gerade an der Grenze, aber ich fühle die für Lösungen oder Lösungen suchen,

00:29:30: die irgendwie tatsächlich machbar sind. Aber es ist eine ganz komplizierte Geschichte. Würdest du

00:29:37: nicht aussagen, dass es trotzdem auch wirklich ein Problem mit Rassismus gibt? Also ich habe vor ein

00:29:43: paar Jahren mit einem Sozialwissenschaftler Gorski gesprochen, der auch super Deutsch kann und er

00:29:49: hat gesagt, make America great again, also dieses Magerbewegung. Amerika wieder groß machen,

00:29:54: bedeutet eigentlich nicht make America great again, sondern was es in den Leuten auslöst ist,

00:29:58: make America white again. Was würdest du dazu sagen? Ja, das sehe ich differenziert. Klar,

00:30:06: also Rassismus ist immer noch ein großes Problem in Amerika. Ich glaube, was Ron Seider da gesagt

00:30:14: hat, das ist unsere Urbsünde. Okrasiver Evangelicala, der vor kurzem gestorben ist. Ja, genau. Und das hat

00:30:24: uns geprägt, also dieses Schadenfleck von Anfang an muss man sagen. Und dennoch ist wird das auch

00:30:33: politisch instrumentalisiert. Das heißt, das ist der erste Vorwurf, der kommt. Und ich muss sagen,

00:30:40: wiederum, wo ich herkomme, ich erlebe Menschen, die es wirklich gut meinen und natürlich ihre

00:30:48: blinden Flecken haben. Es wäre vielleicht gut, wenn wir alle dann zugeben könnten, hey, wir sind ja

00:30:53: rassistisch, wir sind Menschen. Wir haben unsere Vorurteile und wir müssen daran arbeiten,

00:30:59: gemeinsam sie abzubauen. Aber es geht immer in die Offensive und wird dann politisch ausgenützt.

00:31:07: Von daher, ja klar, das ist ein Problem inwiefern es hinter dem Mega-Bewegung die treibende Kraft

00:31:17: ist, das muss ich aus meiner Erfahrung offen lassen. Das gehört, das ist nicht das, was ich sehe bei

00:31:23: meinen und in meinem Freundeskreis unter den Trump-Vailern. Sie sind ernsthaft besorgt um die

00:31:30: Richtung der USA in Fragen wie Gender und Abtreibung und dieses sozialen, also Culture Wars,

00:31:40: das treibt sie an. Aber ich komme auch aus dem, genau, ich komme aus den Norden, ist es sicher

00:31:46: anders im Süden, wo Rassismus systemischer irgendwie Fuß gefasst hat und wo das wahrscheinlich auch

00:31:53: noch eine Rolle spielt oder eine Stärkere. Es gibt ja auch solche tatsächlichen politischen

00:31:59: Entscheidungen wie zum Beispiel bestimmte Bücher über Sklaverei oder so oder Lehrinhalte aus den

00:32:05: Schulen zu verbannen, so als extremere Reaktion auf eine als woke empfundene Agenda, wo man dann aber

00:32:18: auf jeden Fall sehr stark von der anderen Seite vom Pferd vielleicht runter fällt. Ja, absolut,

00:32:22: klar. Wenn man sagt, ich will keine woke Agenda, aber betreibe dann Geschichtsklitterung und will

00:32:27: von all dem gar nichts mehr wissen, was Fakten nun mal waren, das geht dann natürlich auch nicht.

00:32:31: Ja, tatsächlich. Ich habe in Seoul bei dem Losan-Kongress, der im September war, mit Walter Kim

00:32:39: gesprochen. Walter Kim ist Korean American, also Koreanisch stämmig und ist der Präsident

00:32:45: der National Association of Evangelicals. Das ist sozusagen die US-Variante der deutschen

00:32:50: evangelischen Allianz. Also da ist so ein Netzwerk, wo ich glaube 40.000 Gemeinden insgesamt dazu

00:32:56: gehören und was eigentlich so die Stimme der Evangelicalen sein sollte. Es gibt allerdings

00:33:02: einige einflussreiche Gemeindebünde, die ja nicht dazu gehören. Aber der Mann hat trotzdem was

00:33:06: zu sagen und ich habe ihn mal dazu interviewt und habe ihn gefragt, ist eigentlich das Magamovement

00:33:11: einer Bedrohung für die amerikanische Christenheit und geantwortet hat er mir das hier?

00:33:18: Ich glaube, dass das Magamovement kompliziert ist und es gibt Elemente, die definitiv

00:33:25: Christenländer sind. Es gibt Elemente, die es zu einfach und sehr temptiert sind,

00:33:32: um eine Kerakultur der Magamovement zu geben, als ein unerfaltes Grupp von Leuten, die

00:33:39: einfach als eine Sache kategorisiert werden. Aber ich kann es noch mehr klarer und direkter sagen,

00:33:47: dass es für den christlichen Nationalismus eine große Sorge gibt. Eine Erkennung von einem

00:33:52: bestimmten Sieb, dass Christianity der Welt ist, ist es gesund, weil es etwas sehr

00:34:00: wichtig ist, dass Christianity die Vitalität der Demokratie zu unterstützen. Aber die Konflation

00:34:07: zwischen christlich-doctrinisch-kristlichen Verhandlungen mit amerikanischer Identität ist

00:34:16: untermacht zu der Vitalität der guten Worte von Jesus Christ. Weil es eine Erkennung

00:34:22: macht und eine Erkennung von Loyalty und eine Erkennung von Verhandlungen, die ich glaube,

00:34:28: zu Fähigkeiten ist. Es gibt nur einen, der Herr und der Herr, es gibt nur einen

00:34:33: Kingdom, der ultimately christliche Erkennung zu sein. Und wir sollten gute Zitzen sein,

00:34:39: die die öffentliche Leben und die Vitalität der ganzen Menschen, die das Bild von Gott,

00:34:44: kreieren. Aber es gibt aber bestimmte Erkennungen, die für die Kirche sind und wir müssen diese

00:34:51: klare, klare Erkennung zu machen.

00:34:54: Kurz zusammengefasst, er warnt schon vor dem Make America Great Again Movement, von der

00:35:02: Bewegung und sagt, dass es einerseits Gutes, dass man, wenn man sagt, die christlichen Werte

00:35:09: können wirklich was zum Gesellschaft beitragen und sie können, wenn sie gut gelebt werden,

00:35:13: gut eingesetzt werden, dem Land sehr dienen. Aber er sagt, wenn man das gleich setzt, christlich,

00:35:19: gleich amerikanisch und amerikanisch gleich christlich, dann kann das nach hinten losgehen.

00:35:23: Ja.

00:35:24: Und sagte, das steht dann der guten Botschaft von Jesus Christus entgegen, wenn man diese

00:35:29: Gleichung aufmacht, dieser Loyalität gegenüber bestimmten Gruppen und der Loyalität Jesus

00:35:36: gegenüber, weil es nur einen Herrn und Highland und einen Königreich gibt, den man dient und

00:35:41: keinem besonderen Land.

00:35:42: Ja.

00:35:43: Was sagst du dazu? Was ich bisher von dir gehört habe, würde ich sagen, dass du jetzt nicht

00:35:48: komplett das ablehnen würdest.

00:35:49: Nein, absolut nicht. Ich sprich mir aus dem Mund oder aus dem Herzen. Das ist tatsächlich

00:35:55: ungefähr meine Haltung, dass dieser christliche Nationalismus in den USA wirklich auch gefährlich

00:36:03: ist. Und dafür haben die meisten Deutschen schon großes Verständnis oder sie verstehen

00:36:09: das anlegen, weil sie es selbst erlebt haben. So was analoges, nicht genau das gleiche.

00:36:15: Aber das Beschlagnamen einer nationalistischen Identität und quasi christlichen Botschaften,

00:36:23: die da mitschwamen damals und plötzlich hat man ein entsetzliches System des Bösen aufgebaut

00:36:30: hier.

00:36:31: Und ich wünschte, dass die amerikanischen Christen auf Stimmen wie Dietrich Bornholfer

00:36:38: hören würden. Viele amerikanische Christen kennen ihn. Ja, er wird gelesen in den USA.

00:36:44: Mit Eric Metaxes hat er auch einen prominenten Vorspricher, der gleichzeitig ein prominenter

00:36:48: Vorsprecher Trumps ist, wo man nur den Kopf schütteln kann.

00:36:51: Ja, ich kann wirklich nur den Kopf schütteln drüber, weil das ist die große Lektion von

00:36:56: Dietrich Bornholfer. Wie gefährlich das ist, das hat er gesehen. Und er gehört zu den

00:37:01: wenigen damals, den wenigen Christen, die das so klar gesehen haben, noch vor der Nazi-Herrschaft.

00:37:07: Und für mich ist er deswegen so ein Held. Also das stimmt schon. Und auf der anderen Seite

00:37:14: würde ich auch sagen, man muss differenzieren. Ich habe ja erzählt von vielen Freunden,

00:37:18: wo ich wirklich meine, dass sie sind nicht so abzustempeln. Und sie sind keine begeisterten

00:37:25: Trump-Anhänger. Sie haben Angst, um die Richtungen, die die USA steuert. Und das hat mit Werten,

00:37:33: mit Familie, mit Genderpolitik, mit vielen anderen Dingen zu tun. Sie haben einen blinden

00:37:38: Fleck für wirtschaftliche Probleme, für den Materialismus, Vertrauen im Kapitalismus,

00:37:44: meine Sachen zu blind. Aber es ist nicht so, dass sie wilde Trump-Anhänger sind. Ich sehe

00:37:51: das in unserem Fall als auch eine, sagen wir, eine schwierige geschichtliche Prozess, die

00:37:59: Christen in Amerika verlieren einen Einfluss. Und bisher hatten sie enormen Einfluss. Auch

00:38:04: die Evangelicalen, das kann man sich in Deutschland kaum vorstellen, weil inzwischen die Gesellschaft

00:38:11: hier wirklich postchristlich ist in allen Institutionen, überall Institutionen hinweg.

00:38:22: Der gleiche Prozess ist in Amerika auch zu spüren, vielleicht ein bisschen nicht so

00:38:28: weit fortgeschritten. Und sie spüren, wir verlieren Einfluss und wollen dem stoppen.

00:38:35: Und da ist die Reaktion eine politische. Wir müssen an die Macht klammern. Aber das ist

00:38:41: Christen immer gefährlich. Das ist nicht der Weg, so würde ihm zustimmen, dass Königreich

00:38:46: ist Gott, das ist nicht die Strategie des unseres Königs mit politischer Macht eben den Kampf

00:38:53: anzusagen. Und ich sehe das als das Problem, also eine Angstreaktion auf den Verlust von

00:39:02: Einfluss in den USA. Und gleichzeitig ja unter Preisgabe bestimmter Werte, die das Christentum

00:39:09: ja ähnlicher ausmachen. Und das ist mal ein Kommentar von mir, ich glaube das ist das Problem,

00:39:15: wenn man dann korrumpiert wird durch Macht, die man sich gewöhnt hat und dann bereit ist,

00:39:20: bestimmte Werte über Bord zu werfen. Man sagt okay, also Franklin Graham zum Beispiel,

00:39:25: natürlich Trump, da hat so ein paar Probleme und ja, das ethisch, ja, gibt es so ein paar

00:39:29: Schwierigkeiten, den hatte ich auch mal gesprochen, als er in Essen gepredigt hat. Aber ja, es

00:39:34: ist halt, man muss trotzdem auch gucken, ja, auch er kann gute Sachen machen und so. Aber wo man

00:39:39: dann doch sehr schnell darüber hinweggeht, was das Trump in vielen, also ich sage mal,

00:39:44: viele Lasterkataloge der Bibel von vorne bis hinten bis auf die Trunkenheit vielleicht,

00:39:49: weil er kein Alkohol trinkt, aber sonst eigentlich komplett erfüllt. Also was seine Geschichten

00:39:56: angeht mit Frauen, wo es nicht nur um Ehebruch geht, sondern um Vorwürfe von sexuellem Missbrauch

00:40:02: und darüber hinaus Vergewaltigung. Auch die klaren Aussagen, die er dazu getätigt hat,

00:40:06: dann, dass er auch sagt, ich finde es toll, reich zu sein und ich bin reich und so. Und wenn ich

00:40:11: schummele, that makes me smart, sagt er dann einfach nur, weil er es halt kann. Und er habe

00:40:18: sich noch nie entschuldigt, sagt er und sei auch nicht so der Typ und das bräuchte man auch nicht so,

00:40:23: also explizit angesprochen auf Glaube und Gott und wie das so bei ihm aussieht oder ich habe es im

00:40:30: letzten Proartikel auch noch mal, glaube ich, auch erwähnt, dass er gesagt hat, also mein Lieblingsbuch

00:40:35: ist natürlich "Nach the Art of the Deal". Also das hat er ist mein eigentliches Lieblingsbuch, aber

00:40:39: mein eigentliches Lieblingsbuch ist Nummer eins, das ist natürlich die Bibel und so und dann sagt er

00:40:43: welchen, was für ein Lieblingsbibelferser er hatte und dann sagt er, ja das wäre Privatsache.

00:40:49: Ja, das sollte gar nichts sein. Und dann zitierte er bei der Liberty University in der Rede vor

00:40:56: den also christliche Universität. Zitierte er dann aus "Two Corinthians". Also anstelle von

00:41:03: "Second Corinthians" an "Two Corinthians", weil dieser Mann offenbar und jetzt ohne eben zu nahe

00:41:09: zu treten, aber das hört sich jetzt nicht an wie jemand, der jeden Tag in der Bibel ist oder so,

00:41:13: weil man auch nicht muss, aber muss gleich dazu zu sagen. Aber ich frage mich dann, in Englis,

00:41:18: wer kann man so sagen, das würde dazu am Ende, weil seine schottischen Vorfahren halten das so,

00:41:23: vielleicht hat er sich seine schottische Mutter, das so gelehrt. Aber ich frage mich dann schon,

00:41:29: was geht in einem amerikanischen Christen an vor, wenn er sowas hört? Ich entschuldige mich nie,

00:41:34: ich gebe nichts auf ehrliche Treue und die Lügen, die man ihm nachweisen kann, das muss ja schon in

00:41:42: einem auch romoren, dass man sich auch schon irgendwie fragt, okay, also er ist jetzt wirklich für

00:41:46: mich das kleinere Übel vielleicht, aber was muss ich jetzt alles dafür schlucken? Ja,

00:41:51: da hast du absolut recht und ich kann mir das nicht wirklich erklären. Wenn ich wirklich

00:41:56: provozieren will mit amerikanischen Freunden und ich weiß, dass sie für Trump sind oder Trump

00:42:01: wählen, dann frage ich auch, würde es dir ihn wählen, wenn er dich vergewaltigt hätte? Weil

00:42:08: das ist nicht nur ein Vorwurf, sondern auch ein Gerichtsurteil zwar in einem zwillen Prozess,

00:42:13: weil es verjährt war, aber das bringt es auf den Punkt. Wenn auch ganz schon drastisch.

00:42:19: Ja, und natürlich würden das nicht, aber das ist ihnen nicht passiert, sondern irgendwie im

00:42:25: anderen und das ist absolut ungrißlich, das ist ein Verstoß gegen den nächsten Liebe. Also diese

00:42:33: Vorwürfe kann man nicht übersetzen und die argumentieren mit wirklichen Mitteln, die ich nicht

00:42:42: verstehe, also auch eine Theologie, der Vergleich wird gemacht mit dem Kyrus, der gesalbte Gottes

00:42:50: genannt wird in Yisra'i, weil Gott ihn gebraucht hat, obwohl er kein guter Mensch war, ja, aber

00:42:58: Gott hat ihn gebraucht für seine Zwecke, um Israel aus der Verbanung zu holen und so. Also das

00:43:03: habe ich jetzt mehrmals gehört, das erste Mal, ich war sprachlos, ich wusste nicht, was ich sagen

00:43:08: sollte auf so ein Vergleich, aber das dürfen wir ja uns nicht irgendwie im Voraus planen. Gott kann

00:43:15: natürlich jeden gebrauchen, auch böse Menschen zu seinen Zwecken macht er es jeden Tag, aber daraus

00:43:22: eine politische Strategie für Christen zu machen, das geht ja gar nicht und deswegen mein, meine

00:43:28: Haltung war, ich kann Trump nicht wählen aus gründendes Charakter. Ich sage auch in solchen

00:43:34: Diskussionen manchmal, er hat für mich den Vatertest durchgefallen beim Vatertest, ich würde

00:43:41: niemals erlauben, dass meine Tochter jetzt in sie Foliere können machen, was sie wollen, aber

00:43:46: damals, dass meine Tochter in seiner Nähe sich aufhalten, ja, und so einen Menschen zu wählen.

00:43:53: Das kann man sich ja auch mal fragen, würde ich gerne, dass meine Tochter bei ihm zu Hause im

00:43:58: Wohnzimmer sitzt, wie auch immer. Und auf keinen Fall und dann zu sagen, aber ich wähle ihn trotzdem,

00:44:05: das geht nicht zusammen für mich. Selbst wenn ich wiederum, ich verstehe, ich bin eher konservativ

00:44:13: und ich bin nicht unzufrieden mit manchen, was er auch politisch getan hat in seiner Amtszeit,

00:44:18: also eben Abtreibungsfrage oder hat, also die kleinen Unternehmen in Amerika mögen ihn sehr,

00:44:26: weil er gerade das geschafft hat, was man hier so sehr wünscht, sich sehr wünscht, die Endbürokratisierung

00:44:33: in vielerlei Hinsicht, ja, was man kann zufrieden sein mit seiner Außenpolitik sein, auch wenn er

00:44:42: mit dem Deutschen nicht so sanft umgegangen ist, aber er hat keine Kriege angesättelt oder sonst.

00:44:47: Also, und mit der NATO hat er schlicht recht, wenn man sich auf 2 Prozent verständigt und das auch

00:44:53: unterschreibt und dann aber sagt, ja, ne, machen wir doch nicht und wird dann vom amerikanischen

00:44:57: Präsidenten dessen Waffen uns seit Jahrzehnten schützen, dann drauf hingewiesen und sagt,

00:45:02: nee, das geht aber nicht, das passt dann auch nicht zusammen. Obwohl er natürlich, also die Außenpolitische

00:45:08: Bilanz ist sicherlich auch, kann man auch nochmal darüber diskutieren, also mit Nordkorea oder so.

00:45:13: Aber es ist trotzdem wahrscheinlich, was du wahrscheinlich sagen wolltest, es ist nicht

00:45:18: das, warum man ihn jetzt grundsätzlich ablehnen muss. Ja, genau. Wenn er ein Mensch von Charakter

00:45:25: wäre, ein integriere Mensch, dann würde ihn vielleicht auch wählen. Aber das kann ich nicht

00:45:32: mit meinem Gewissen vereinbaren, ja. Wir haben jetzt den Text bei auf Pro veröffentlicht von

00:45:37: eine Übersetzung eines Artikels auf Christianity Today von einem amerikanischen Politikwissenschaftler,

00:45:43: der Christ auch ist und der wirbt dafür, das zu tun, was er auch selber gemacht hat, nämlich

00:45:48: wenn man die Wahl zwischen solchen Kandidaten hat, dann lieber gar nicht zu wählen. Anstatt für das

00:45:54: kleinere Übel, was dann vielleicht Harris wäre oder vielleicht auch Trump für andere. Kannst du

00:45:59: das dann nachvollziehen, wenn man dann so, wie das vermeigert als Christ? Genau, dem stimme ich

00:46:04: voll zu. Es ist gerade ein Artikel von mir geschehen in der Idee, da rüber mit dem Titel "Never Trump

00:46:09: und niemals Harris". Also sie sind für mich beide unwählbar aus Gründen des, ja, der meiner

00:46:18: Prinzipien. Die Kategorie, die mir über bleibt, ist Protestwähler, aber das schmeckt mir nicht so.

00:46:24: Es ist eigentlich nicht ein Protest, es ist einfach, aus Prinzipien sind sie für mich unwählbar. Also

00:46:30: Trump wegen seines Charakters und Harris wegen ihrer Politik. Und wie hast du gewählt? In den

00:46:36: USA. Als Ex-Pat, hast du ja wahrscheinlich schon. Ja, ich habe schon gewählt, meine Briefwahl habe

00:46:41: ich eingeschickt und in den USA kann man tatsächlich auch jemanden einschreiben, da gibt es Spalte

00:46:47: dafür. Und ich habe eine frühere Kandidatin, Nikki Haley, gewählt, die fand ich damals ganz gut,

00:46:55: ich wäre froh gewesen, wenn sie die Kandidaten der Republikaner geworden wäre. Aber das

00:47:02: ist eine Zeit lang auch gar nicht so schlecht aus für sie. Genau, ja. Und dann war, ich habe nicht

00:47:07: verstanden, dass Trump das wirklich wieder geschafft hat. Das muss man ihm lassen und das

00:47:12: glaube ich verstehen die Europäer manchmal nicht. Diese Erschaffnis tatsächlich gerade ganz normale

00:47:19: Amerikaner anzusprechen, obwohl er, meine ich, seine Biografie ist New York und Penthouse und

00:47:25: Reichtum, aber er kann eine Verbindung herstellen zu den ganz normalen Menschen, der hat diese

00:47:32: politische Fähigkeit, hat er und sie verlunzigt eher angesprochen. Also, wenn man, wenn man ihm,

00:47:40: also das muss ich auch sagen, es gibt wahrscheinlich keinen Spitzenpolitiker in der, zumindest nicht in

00:47:46: der westlichen Welt, mir ist sonst auch keiner bekannt, der in dieser Position oder in diesem Sphären

00:47:50: schwebt, der so ein gutes Gespür für Bilder und für Nachrichten hat. Ja, genau. Deswegen finde

00:47:56: ich es auch immer ein bisschen so kurz gesagt, dass er dumm ist oder so. Kann man nicht sagen.

00:48:00: Weil er akademisch vielleicht jetzt nicht, wäre jetzt vielleicht kein Professor für ein

00:48:03: neues Testament geworden. Das würde er vielleicht doch 2 Corinthians anders aussprechen. Aber er,

00:48:09: er hat, er hat ein unglaubliches Gespür, als er selbst in dem Moment also angeschossen wurde.

00:48:14: Dann nochmal ein paar Sekunden später zu sagen Moment noch kurz ein Foto, liebe Bodyguards,

00:48:19: obwohl die ihn schon wegreißen wollten und direkt die Faust in den Himmel und macht ein

00:48:24: Bild für die Ewigkeit sozusagen. Und jetzt das aktuellste Beispiel, wo dann ist dann im Raum

00:48:30: stand, ob Joe Biden, die Trump-Wähler als Garbage, als Müll bezeichnet hat, was macht Trump? Er stellt

00:48:37: sich hin und zieht sich dann so einen Anzug von einem Müll, so eine Weste von einem Müllmann an.

00:48:42: Ja, ein Pferd rum. In einem Trump-Müll-Truck und macht dann auch in einem Müllmann-Weste sein

00:48:53: nächsten Wahlkampfauftritt. Und da denke ich auch jemand, der jetzt vielleicht ihm so ein

00:48:58: bisschen zuneigt, der sich noch nicht vielleicht noch nicht ganz entschieden hat, der brauchte

00:49:01: überhaupt nichts zu sehen, was er da gesagt hat. Der sieht einfach dieses Bild und denkt,

00:49:06: Mensch, das ist ja wirklich einer. Genau. Und das irgendwie erkannt das und der

00:49:11: Wähler fühlt sich dann verstanden. Und irgendwie von Kamala Harris nicht. Sie hat ihre Mehrheiten,

00:49:19: aber ist die Frage, ob sie genug von den ganz normalen Amerikanern motivieren kann,

00:49:24: zur Wahl zu gehen. Weil das ist tatsächlich seine politische Gabe und die ist sehr selten.

00:49:31: Bill Clinton war einer, der das auch konnte, sehr stark damals, einfach vermitteln, nicht

00:49:37: für städig. Und es ist für mich wiederum rätselhaft, dass gerade ein Donald Trump das

00:49:41: kann, weil seine Biografie ist so ganz anders, so privilegiert und dennoch spricht er die

00:49:49: Arbeiterschicht in Michigan total an. Obwohl er wahrscheinlich noch nie körperlich gearbeitet

00:49:53: hat, weil er es musste. Genau. Ja, eben. Er war jetzt ...

00:49:57: Spatenstich für neues Casino. Ja, tatsächlich. Das war's dann.

00:50:00: Und die 15 Minuten in McDonald's, das war jetzt ...

00:50:03: Ja, genau. Wo er dann Harris unterstellt hat, sie habe ja nie entgegen ihrer eigenen Aussagen

00:50:11: im McDonald's gearbeitet und jetzt habe er schon 15 Minuten länger gearbeitet als Kamala

00:50:16: Harris. Und das hat ja nichts mit Politik zu tun.

00:50:19: Nein. Nichts. Das ist einfach nur, du bist schlecht, ich bin gut.

00:50:22: Ja, genau. So sieht er das.

00:50:24: Und damit kommt er bei vielen anderen auch durch.

00:50:26: Ja, genau. Es ist eine einfache, ja, Schwarzwalsicht der Welt, die natürlich bei vielen, gerade

00:50:32: in unseren Zeiten, in prekären Zeiten gut ankommt.

00:50:35: Ja. Wir müssen dazu sagen, wir nehmen am 1. November auf, am 5. November ist die Wahl,

00:50:40: ist der Wahltag und danach wird's noch einige Zeit dauern wahrscheinlich, würde ich jetzt

00:50:45: mal behaupten oder jetzt so von der Erfahrung her sagen, bis wir dann wissen, wer wirklich

00:50:49: dann Präsident wird, wer die Mehrheit zusammen hat.

00:50:51: Aber wie man jetzt uns schon so sprechen hört, wie, ich glaube, wir beide rechnen nicht so

00:50:55: wirklich mit einem Erdrutsch-Sieg von Kamala Harris, oder?

00:50:58: Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Das sah kurz danach aus, als beidem abdankte, aber

00:51:05: das war nur weil die Demokraten unter beidem auf ein Debacle gesteuert haben, hingesteuert

00:51:11: haben und da war Erleichterung und plötzlich dann gute Stimmung im Raum zu spüren.

00:51:19: Aber das hat sich dann ausgeglichen.

00:51:21: Manche sagen auch, es ist ja ein Nachteil für sie natürlich, dass sie nicht diesen ganzen

00:51:27: Vorwahlprozess durchgemacht hat.

00:51:29: Das lässt sich auch wunderbar ausschlagen und auch mit Recht.

00:51:33: Ja, genau.

00:51:34: Die Partei hatte nicht den Mut, beidem zu sagen, dass er nicht nochmal antreten hätte

00:51:40: so und dass er nicht mit der Unterstützung rechnen kann.

00:51:43: Und die haben, also ich hab's vor allen Dingen in der deutschen Berichterstattung mitbekommen,

00:51:48: wo dann plötzlich beidem bei dieser TV-Debatte gegen Trumps so versagt hatte und dann niemand

00:51:55: damit hätte rechnen können.

00:51:56: Ich hab mir vorher die Auftritte immer angeschaut in den Monaten vorher und muss sagen, beidem

00:52:00: hat genauso gewürgt wie bei allen anderen Auftritten auch.

00:52:04: Ja, ja.

00:52:05: Kraftlos, wirklich alt geworden, also wenn man das mit seinen Auftritten vor vier Jahren

00:52:11: vergleicht, wo er noch zur Bühne gejockt ist und wirklich kraftvoll auch gesprochen hat

00:52:15: mit Mitte 70, glaube ich war, das war was ganz anderes.

00:52:19: Und dann steht die Partei vor einem drohenden Desaster.

00:52:24: Genau.

00:52:25: Und dann haben sie sich schnell um das Blatt gewendet und aber Harris war nicht, sie ist

00:52:31: damals vor vier Jahren, na ja vor vier Jahren auch angetreten aus Kandidaten für die Präsidentschaft.

00:52:39: Und sie ist aus erster Ausgeschiedigung.

00:52:41: Erst ausgeschlagen, ja.

00:52:42: Ja, weil sie wirklich keinen sehr großen Eindruck gemacht hat.

00:52:46: Und dann eben wurde sie zur Vize gekürt von Joe Biden.

00:52:52: Ich muss auch sagen, als Gründendes politischen Kalkuls, sie war eine schwarze Frau und

00:52:57: er wollte diese Wähler irgendwie ansprechen, Frauen und Schwarze.

00:53:01: Aber sonst hat sie sich nicht wirklich profilieren können.

00:53:04: Und jetzt habe ich das Gefühl, bis auf ihre Themen, gerade die brenzlichen Themen, macht

00:53:12: sie auch für mich keinen so sehr kompetenten Eindruck, wenn es um Wirtschaft geht oder

00:53:17: Außenpolitik oder sonst was.

00:53:19: Ja.

00:53:20: Ja.

00:53:21: Ich glaube, man spricht ja in Deutschland nicht darüber, wen man wählt und selten zumindest.

00:53:30: Ja.

00:53:31: Und aber da ich sowieso kein Amerikaner bin und auch nicht gewählt hätte, kann ich auch

00:53:34: sagen, wen ich gewählt hätte.

00:53:36: Ich hätte mich wahrscheinlich für Harris doch entschieden, weil ich glaube, dass es wichtig

00:53:41: ist, dass es, wenn ich jetzt Amerikaner werde, dass es eine stabile USA gibt, sage ich mal,

00:53:46: aus deutscher Perspektive.

00:53:47: Das ist schwer.

00:53:48: Also wenn man schaut und auch eine berechenbare USA.

00:53:50: Ja.

00:53:51: Und ich sehe das jetzt wirklich rein außenpolitisch und international, auch wenn die lieben amerikanischen

00:53:56: Geschwister mehr auch was bedeuten.

00:53:58: Aber wenn wir jetzt in den Osten schauen Richtung Ukraine, Richtung Russland, wenn sich tatsächlich

00:54:04: das weiterdividieren sollte und man, wie das ja auch bei früheren NATO-Gipfeln unter

00:54:09: Trump war, man gar nicht mehr wusste, auf was kann man sich überhaupt noch verlassen.

00:54:12: Ja.

00:54:13: Nur jetzt mit einer ganz anderen geopolitischen Situation, da würde ich mir schon wünschen,

00:54:17: dass man jemanden hat, der so einen gewissen Anstand mitbringt und wo man den Eindruck

00:54:22: hat, selbst wenn die Frau sich nicht in allen Themen auskennt, dass sie wahrscheinlich auf

00:54:27: ihr Reparator hören würde.

00:54:28: Ja.

00:54:29: Und nicht nur nach ihrem eigenen Vorteil streben würde.

00:54:32: Ja, dem kann ich voll zustimmen oder jedenfalls nachvollziehen.

00:54:36: Ich verstehe das aus europäischer Perspektive auch.

00:54:40: Ich freue mich, dass euch die Außenpolitik interessiert, vor allem.

00:54:43: Und da habe ich meine großen Sorgen.

00:54:45: Ich war entsetzt über seine Äußerungen über die Ukraine in letzter Zeit.

00:54:50: Also, diese Menschen dort tun mir echt leid, was ihnen passiert ist, was Putin ja da angestiftet

00:54:57: hat und dass man so letztlich lieblos darüber sich äußern kann und wirklich Putin in die

00:55:06: Karten spielen kann.

00:55:07: Das verstehe ich nicht.

00:55:08: Und so, ja, ich bin, ja, Amerika hat immer eben diese verschiedenen Regierungsgruppierungen,

00:55:18: also wie würde man das nennen, die Separation of Powers, also der Präsident.

00:55:23: Die Gewaltteilung.

00:55:24: Gewaltteilung, genau, das ist das, was ich such.

00:55:26: Und Kongress und es ist nicht kein parlamentarisches System.

00:55:30: Hier kann man Dinge eher schneller, wenn man eine Mehrheit hat, durchziehen.

00:55:35: Das finde ich auch vorteilhaft in vielerlei Hinsicht.

00:55:37: Aber ich wäre nicht abgeneigt, wenn Kamala Harris Präsidentin ist und das Senat in republikanischer

00:55:46: Hand ist, um ein Gegengewicht zu halten, weil ich die gleichen außenpolitischen Sorgen haben,

00:55:51: wie du, was passiert.

00:55:52: Da muss man nämlich immer ein Kompromiss finden, wenn der Präsident etwas durch das

00:55:56: Haus bekommen will.

00:55:57: Genau.

00:55:58: Dann muss er dann die Zustimmung der beiden Kammern haben.

00:55:59: Ja.

00:56:00: Und das bedeutet oft, weil das nämlich wechselmäßig gewählt wird, dann, dass man unterschiedliche

00:56:06: Mehrheiten hat.

00:56:07: Das ist manchmal einmal der Senat, der hat den Demokraten und dann das Haus in republikanischer

00:56:13: Hand.

00:56:14: Dann muss man dann zusammen irgendwie einen Weg finden, wie man miteinander auskommt.

00:56:18: Absolut.

00:56:19: Und das finde ich am vorteilhaft.

00:56:22: Also optimal, also ich will keine, ich will weder eine Trump-Mehrheit auch im Kongress mit

00:56:30: Trump als Präsidenten noch das Gleiche auf demokratischer Seite.

00:56:35: Das finde ich viel zu gefährlich, in welche Richtung sie jeweils dann ungehindert steuern

00:56:41: könnten.

00:56:42: Also so eine Aufteilung ist für mich in dieser Situation vielleicht das beste Outcome.

00:56:49: Ich hätte vielleicht noch eine Frage zum Thema, wie du dir jetzt auch die Christen einschätzt.

00:56:55: Denn das Thema Abtreibung hat ja in früheren Wahlkämpfen nicht so eine riesen Rolle gespielt.

00:56:59: Aber er hat Rovy Wade, also eine sehr liberale Abtreibungsrechtsprechung, hat ja dafür

00:57:05: nicht gesorgt, dass jetzt die Republikaner das total zu ihrem Thema gemacht hätten.

00:57:10: Und auch die Demokraten nicht, weil die ja nichts groß hätten ändern müssen.

00:57:14: Genau.

00:57:15: Warum war es denn damals für Christen offenbar nicht so ein Riesenproblem, da jetzt für

00:57:23: ja jemanden zu stimmen, auch wenn man weiß, es wird sich da sowieso nichts dran ändern

00:57:27: an der Abtreibungsgesetzgebung?

00:57:31: Vielleicht gerade deswegen war es kein großes politisches Thema.

00:57:34: Und das war das Problem mit dieser Entscheidung vom Höchstgericht.

00:57:37: Das hat dem politischen Prozess ein Ende gesetzt.

00:57:42: Das haben wir gesagt.

00:57:43: Weil man wusste, da kann man, man kann nur über diesen Weg irgendwas ändern.

00:57:49: Das ist quasi Gott gegeben, was jetzt da entschieden wurde.

00:57:51: Ja, genau.

00:57:52: Und es geht nur, wenn das Höchstgericht dann eine Gegenentscheidung trifft, was ich wirklich

00:57:57: nicht erwartet habe, dass es so schnell kommt.

00:57:59: Und auch aus meiner Überzeugung sogar dankbar dafür bin.

00:58:04: Aber plötzlich ist es wieder ein politisches Thema, wo man wirklich auch wo die Bürger

00:58:11: ein Sagen haben.

00:58:13: Ja, das finde ich gar nicht so schlecht.

00:58:15: Ja, es ist sehr brisant.

00:58:16: Es ist sehr leidenschaftlich die ganze Diskussion.

00:58:20: Aber es ist eine politische Diskussion, die in aller Offenheit geführt wird, wo man nicht

00:58:26: entmündet wird von einem wirklich fraglichen Beschluss des Höchstgerichts von damals.

00:58:34: Ja.

00:58:35: Weil das wäre tatsächlich was, wo ich sagen würde, okay, warum kann man dann jetzt nicht

00:58:38: das kleinere Übel wählen, wenn das Höchste was drohen würde, wenn sie sich dann durchsetzt

00:58:43: mit einer Abtapungsgesetzgebung, was ja auch sehr fraglich ist, weil sie dann eben die Zustimmung

00:58:48: in beiden Häusern bräuchte.

00:58:49: Also im Prinzip wird sie da keine Chance haben.

00:58:52: Ja.

00:58:53: Dann wäre man auf den Stand von 1973 bis 2022, glaube ich.

00:58:58: Aber gut, das nur am Rande.

00:59:00: Wir haben schon oft von den Christen in den USA gesprochen und wenn vom US-Wahlkampf

00:59:05: und Wählern die Rede ist, dann kommt man schnell zu dem Wort Evangelikal.

00:59:10: Ja.

00:59:11: Bist du ein weißer US-Evangelikaler?

00:59:13: Wenn du das so sagst, das klingt furchtbar, ne?

00:59:18: Weißt du, du bist doch ein weißer alter Mann, ne?

00:59:21: Ich bin auch am besten wegen des Waisers.

00:59:23: Und ich, natürlich ist dieses Etikett eine Nachteilhaft geworden, sagen wir so, und vermittelt

00:59:33: etwas, womit ich mich überhaupt nicht identifiziere.

00:59:36: Ich kenne keinen anderen Begriff.

00:59:38: Wenn man das weltweit sagt, natürlich bin ich Evangelikal, weil wir denken immer, das

00:59:43: ist nur westlich, aber inzwischen sind die meisten Evangelikal in Asien und in Afrika.

00:59:49: Das gab gerade die Lausanne-Konferenz, du warst ja, glaube ich, sogar dabei, wo man merkt,

00:59:56: das ist eine weltweite Bewegung, wo tatsächlich Abtreibung zu meiner Enttäuschung überhaupt

01:00:02: nicht ein Thema war, obwohl es auch ein Problem ist in vielen anderen Ländern.

01:00:07: Also es ist viel breiter, als das will ich sagen.

01:00:10: Und mit ihnen will ich mich auf jeden Fall identifizieren mit weltweiten Evangelikalen

01:00:17: Bewegung.

01:00:18: Es ist ein politischer Begriff geworden in den USA.

01:00:22: Und von dem würde ich mich auf jeden Fall distanzieren.

01:00:26: Und wenn ich wüsste, wie ich mich sonst nennen würde, wo es verständlich wäre, dass es

01:00:31: mir darum geht, dass die Bibel wirklich für mich die höchste Autorität ist, dass das

01:00:37: Sündenvergebung durch Jesus Christus und eine persönliche Beziehung mit Gott wichtig

01:00:43: ist und notwendig ist.

01:00:44: Das hat man immer historisch mit diesem Begriff in Verbindung gebracht und nicht ein politisches

01:00:51: Agenda.

01:00:52: Und das hat sich in den letzten 20, 30 Jahren radikal verändert.

01:00:55: Also wenn du mir einen besseren Begriff vorschlagen kannst, dann gerne.

01:01:00: Ich glaube, viele sagen, lädt mich doch einfach Christen, weißt du, wie der Bescheid.

01:01:06: Ja, aber ich glaube, das Problem bei Evangelikalen ist, dass es keine Konfession ist.

01:01:13: Und das ist eigentlich so eine innere Einstellung eigentlich.

01:01:20: Ich kann nicht Mitglied bei den Evangelikalen werden oder so.

01:01:23: Nein, kannst du nicht.

01:01:24: Das bedeutet eine bestimmte theologische Prägung, eine bestimmte Frömmigkeitsprägung.

01:01:28: Tatsächlich, ja.

01:01:29: Aber und es gibt dann auch Kirchen, die evangelikal geprägt sind, wo Evangelikale drin sind.

01:01:35: Und da gibt es Kirchen, die sind liberal geprägt, wo auch Evangelikale drin sind.

01:01:39: Ja.

01:01:40: Und das war ein sehr diffuser Begriff.

01:01:42: Natürlich.

01:01:43: Und wenn man die meisten Leute fragt, auch in Deutschland, bist du eigentlich evangelikal,

01:01:47: dann sagt man, nein, ich bin doch nicht evangelikal, ich bin doch nicht hier George Bush oder so

01:01:51: was.

01:01:52: Ja, genau.

01:01:53: Das bedeutet für sie amerikanischer fundamentalist.

01:01:55: Genau.

01:01:56: Aber nach den gängigen Definitionen sind doch viele Konservativen, würde man eigentlich

01:02:01: konservativ, konservativ, technikristen, also theologisch konservativ, technikristen als

01:02:06: evangelikale einordnen.

01:02:07: Ja.

01:02:08: Und oft so, ich merke dann als Journalist in der Berichterstattung, ist das dann völlig

01:02:11: klar, als Fremdbezeichnung.

01:02:13: Das ist eine evangelikale Organisation so.

01:02:16: Also von außen haben die evangelikalen, bekommen das sowieso aufoktreuiert, ob sie das wollen

01:02:23: oder nicht.

01:02:24: Also die Außen wissen eigentlich besser, wer die evangelikalen sind, als die evangelikalen

01:02:28: sind.

01:02:29: Ja, das ist gut formuliert.

01:02:30: Absolut.

01:02:31: Und das ist ja in den USA vielleicht auch so.

01:02:33: Auf jeden Fall, wenn es dann Umfragen gibt, das Pew-Institut macht sehr viele Umfragen,

01:02:41: da kommt eigentlich immer das Gleiche raus in Bezug auf Trump, und zwar, dass 80 Prozent

01:02:44: der weißen US-Affangliokalen Trump wählen.

01:02:47: Ja, genau.

01:02:48: Das wird wohl stimmen.

01:02:50: Ja, was ich dann immer, was ich dann immer dann auch denke, auch in der Berichterstattung,

01:02:55: die man in Deutschland wahrnimmt, dass es kommt immer so rüber, 80 Prozent der Affangliokalen

01:02:59: wählen ihnen.

01:03:00: Wenn man auf die anderen Zahlen mal schaut, die jetzt nicht der weißen sind, sondern

01:03:05: zum Beispiel der Schwarzen, dann heißen diese Schwarzen Christen plötzlich gar nicht mehr

01:03:09: Black Evangelicals, Black Protestants.

01:03:13: Ja, genau.

01:03:14: Und die Black Protestants, also zum Beispiel den Schwarzen Baptisten gemeinden oder so,

01:03:19: wählen so mindestens 80 Prozent, sogar 85 Prozent, nicht Trump, sondern Harris.

01:03:24: Ja, richtig.

01:03:25: Und das liegt, dass ganz ähnliches theologisches Fundament haben und auch die weißen Evangelikalen

01:03:31: als ihre Brüder und Schwestern ansehen würden ohne Probleme, aber trotzdem politisch anders

01:03:36: ticken und auch mit Abtreibung gar nicht so ein Riesenproblem haben, offenbar.

01:03:40: Ja.

01:03:41: Das war auch früher schon so bei anderen demokratischen Bewerbern.

01:03:44: Ja.

01:03:45: Wann liegt das denn?

01:03:46: Das verstehe ich nicht.

01:03:47: Das ist eine gute Frage, aber wie du das formuliert hast oder beschrieben hast, merkt man, wie

01:03:52: das es wiederum politisiert worden ist.

01:03:55: Also es wird nicht immer, in der Berichterstattung ist es kein neutraler Begriff und das ist

01:04:02: oft nicht so gemeint, sondern da will man die Trump-Anhänger in eine bestimmte Ecke

01:04:07: erschieben.

01:04:08: Und aber warum es diese Aufteilung gibt, das hat natürlich mit der Geschichte der Schwarzen

01:04:16: Bevölkerung in den USA zu tun, die wirklich einheitlich, also überwiegend demokratische

01:04:24: Wähler waren, also gleich nach dem Bürgerkrieg natürlich nicht, die Republikaner waren,

01:04:31: die gegen die Sklaverei waren, die Demokraten dafür, aber in letzter Zeit waren es die

01:04:37: Demokraten, die Civil Rights eben unterstützt haben und die Republikaner waren eher zögern.

01:04:44: Der Schiff war, glaube ich, in der Mitte des 20.

01:04:48: Jahrhunderts.

01:04:49: Das kann man so sagen.

01:04:51: Und eben mit dem Aufkommen der Civil Rights Bewegung und wo plötzlich das demokratische

01:04:58: Ergänze waren, nicht das republikanische.

01:05:00: Und das sind die Schwarzen wirklich fast an Maß da rüber geschwenkt zu den Demokraten.

01:05:08: Das brückelt ein bisschen jetzt.

01:05:10: Man merkt, das Kamala Harris ihre Probleme hat mit Schwarzen Männern in vielen Umfragen

01:05:19: und deswegen hat Obama neuerlich wirklich kein ... das war keine schöne Rede, er hat

01:05:25: sie wirklich ermahnt.

01:05:27: Schwarze Männer haben Kamala Harris zu wählen und nicht Donald Trump.

01:05:31: Aber die haben ein bisschen Angst dafür, dass das abbrückelt.

01:05:35: Das hat ... weil die Schwarze Bevölkerung in Amerika ist schon ... und wiederum, ich

01:05:40: muss sehr vorsichtig sein, ich bin weiß und nicht wirklich Teil dieser Gemeinschaft,

01:05:44: aber ich merke, da ist eine ganz andere Auffassung von Politik und auch Religion, die finden

01:05:53: Abtreibungen schon problematisch.

01:05:56: Sind eher sehr vorsichtig, was Homosexualität angeht.

01:06:00: Sie haben mögen diese Genderrichtung der Demokraten überhaupt nicht.

01:06:05: Aber sie vertrauen den Demokraten schon, was Civil Rights angeht.

01:06:10: Und ich glaube, das hält sie noch auf der Seite der Demokraten.

01:06:14: Aber ich hab das Gefühl, das brückelt langsam auch.

01:06:18: Ja, meine These ist, die ich auch schon bei der letzten Wahl mal aufgeschrieben hat,

01:06:22: dass es nicht, dass es eigentlich keine theologische Spaltung gibt, sondern eine Entlang der Rassenlinien.

01:06:31: Ja, das ist auf jeden Fall der Fall.

01:06:34: Und natürlich haben wir weißen in Amerika, die weiße Bevölkerung zu wenig Verständnis

01:06:40: dafür gehabt, was es heißt in Amerika, schwarz zu sein, vor allem ein schwarzer Mann zu

01:06:46: sein, mit aller Diskriminierung haben wir selbst nicht erlebt.

01:06:50: Und natürlich haben die mit George Floyd und Black Lives Matter und so weiter wurde das

01:06:57: wieder zur Diskussion gestellt.

01:06:59: Ich bin, obwohl das eine schreckliche Zeit war, dankbar, dass es auf die Agenda kam für

01:07:03: uns.

01:07:04: Und wenn man, es ist zwar bei Katholiken leicht anders als bei Evangelikalen und Bundestanden,

01:07:10: aber auch da sind die weißen Katholiken deutlich für Trump.

01:07:16: Genau, und das ist neu.

01:07:17: Die Katholiken waren auch vor 40 Jahren eher demokratisch.

01:07:22: Aber es sind diese Gesellschaftthemen, Gender und Abtreibung, die die Katholiken jetzt in

01:07:27: die republikanische Richtung gepusht haben.

01:07:31: Ja.

01:07:32: Also, wir sehen, ich weiß nicht, wie ihr jetzt den Podcast hört, ob ihr nach dem 5.

01:07:38: November oder nach dem 5.

01:07:39: November hört und euch jetzt denkt mal, was haben die denn damals für eine Quatschgerät

01:07:43: ist?

01:07:44: Scherms kann es noch überhaupt nicht.

01:07:45: Da ist es so, deswegen sind wir froh, dass wir keine Propheten sind aus dem alten Testament,

01:07:50: die dann hätten gesteinigt werden müssen, wenn die voraus sagen, falsch eintreten.

01:07:54: Aber wir wagen ja auch keine Prognosen jetzt.

01:07:56: Aber was ist so dein Gefühl, glaubst du, es wird noch?

01:08:00: Was sind die Szenarien, die uns jetzt erwarten könnten?

01:08:02: Also, wenn zum Beispiel Trump gewinnt?

01:08:06: Ja.

01:08:07: Oder wenn Harris gewinnt?

01:08:09: Wenn Harris gewinnt, war es wirklich Prognosensinn.

01:08:12: Das machen jetzt nur wirklich Töre Rüchte, Leute.

01:08:14: Es ist so eng und kommt wirklich auf die Wahlbeteiligung an.

01:08:18: Wer wirklich dann letztlich wägeln geht und das kann keiner sagen und es hängt von diesen

01:08:26: Swingstates ab, Pennsylvania, Michigan, Georgia, North Carolina, Wisconsin, Arizona, genau.

01:08:34: Das hat mit diesem wahlmenner System zu tun und da kann man wirklich keine Prognose abgeben.

01:08:41: Aber wenn ich fürchte schon, wenn Trump nicht gewinnt, dann werden wir wieder langes Theater

01:08:47: haben, bis das geklärt ist.

01:08:50: Ich hoffe, dass es nicht wieder zu solchen Szenen kommt wie damals.

01:08:56: Das fand ich wirklich fürchterlich.

01:08:58: Aber das ist keiner, der dann einfach einzieht, er hat verloren.

01:09:03: Das war nie und wir da nicht werden.

01:09:05: Also, davor habe ich schon Angst.

01:09:08: Ja.

01:09:09: Und wenn Kamala Harris gewählt wird, dann sind vielleicht diese Spannungen einfach fortprogrammiert.

01:09:19: Wenn Trump gewählt wird, glaube ich oder hoffe ich, dass solche Ausschreitungen von den Demokraten

01:09:25: nicht kommen.

01:09:26: Ich kann es mir auch nicht vorstellen, muss ich ehrlich sagen.

01:09:29: Also kurzfristig ist das meine Prognose je nach Ausgang.

01:09:36: Aber ich wage es nicht zu sagen, wer tatsächlich dann gewinnen wird.

01:09:40: Ist es auf jeden Fall mit knappster Rennen, was ich jemals so gesehen habe.

01:09:45: Da haben wir immer die Zahlen an von den verschiedenen Modellrechnungen und so, die

01:09:49: die dann erst präsentieren und den Gurus, die das dann immer zusammenstellen.

01:09:53: Und das ist im Prinzip keine Ahnung, was einen da jetzt erwartet.

01:10:00: Und das ist, ich glaube, das birgt schon dann auch die Gefahr dafür.

01:10:03: Also, wenn es jetzt ein Erdtrutsch-Sieg von Harris geben würde, der indiskutabel ist,

01:10:07: wo jeweils 2 Billionen Stimmen mehr sind und so, dann wird vielleicht sogar die republikanische

01:10:12: Partei dann auch jetzt nichts weiter anstellen.

01:10:14: Genau.

01:10:15: Auch die Trump-Leute.

01:10:16: Aber es läuft ja auf ein knappes Rennen hinaus.

01:10:19: Ja genau.

01:10:20: Ich glaube nicht, dass wir am Mittwoch wissen werden, nach der Wahl am nächsten Dienstag,

01:10:26: wer Präsident ist.

01:10:27: Das wird ein paar Tage dauern und dann erst, ich ja, fürchte es, ging früher viel einfacher.

01:10:36: Aber jetzt mit Gerichtsverfahren und Anrufen, wie dann, also ist ja Trump dann auch dann

01:10:43: davon angeklagt worden und so einnied 16.000 Votes.

01:10:46: Ja, tatsächlich.

01:10:47: Und bitte bringen wir die und so.

01:10:49: Da hoffen wir natürlich, dass wir das nicht erleben.

01:10:51: Ja, das finde ich wirklich peinlich aus Amerikaner.

01:10:54: Wie gesagt, ich war früher wirklich stolz auf die Demokratie in den USA.

01:11:03: Aber es ist vielleicht ein Zeichen, dass auch Zeiten sich ändern, auch ganze Epochen gehen

01:11:10: zu Ende.

01:11:11: Also, wir steuern auf ein unbekanntes Territorium in einer postmodernen Welt, wo gerade diese

01:11:21: grundsätzlichen demokratischen Werte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit weniger zählen als vorher.

01:11:29: Ja.

01:11:30: Du bist Professor für Neues Testament.

01:11:32: Du kennst dich gut im neuen Testament aus, in der Situation, wo die Christen in einer

01:11:36: völlig anderen politischen Umgebung gelebt haben.

01:11:38: Trotzdem oder gerade deswegen vielleicht auch Jesus nachgefolgt sind.

01:11:42: Ja.

01:11:43: So von dieser Perspektive als Professor für Neues Testament und Politikwissenschaftler.

01:11:46: Was rätst du denn deinen evangelikalen Geschwistern in den USA?

01:11:51: Ja.

01:11:52: Du hast das gut formuliert.

01:11:54: Also, das neue Testament ist in einer Zeit geschrieben worden.

01:11:58: Unvorstellbar war, dass Christen überhaupt Macht ausüben.

01:12:03: Also, zur Zeit des Paulus, reden für ein paar Tausend Menschen im Rymischen Reich, die

01:12:09: Jesus Nachfolge waren.

01:12:11: Und das müssen wir immer bedenken, wenn wir das neue Testament lesen.

01:12:15: Es ist in einer Zeit geschrieben, wo Christen machtlos waren und wiederum in den USA hatten

01:12:23: sie lange Macht.

01:12:24: Und wie ich meinte, sie verlieren jetzt einen Einfluss und das macht sie ängstlich.

01:12:28: Aber sie werden dadurch kommen näher an dem Heran, was die ersten Christen erlebt haben.

01:12:35: Ausgegrenztes sein und keine Machtansprüche stellen zu können.

01:12:40: Und das heißt vielmehr einfach auf den König Jesus zu zählen und mit ihm zu rechnen und

01:12:50: nicht sich in politischen Intrigen zu verlieren.

01:12:53: Das ist nicht der Weg Jesus im neuen Testament.

01:12:56: Und er hatte selbst nicht gemacht.

01:12:59: Er hätte auch politische Macht an sich reisen können.

01:13:03: Hat er es aber nicht.

01:13:04: Und zeigt uns einen anderen Weg.

01:13:06: Und das ist nicht der einfach einen Flucht in Fantasien oder aus der Welt heraus, aber

01:13:15: eine nüchterne Einschätzung dessen, was wir erreichen können.

01:13:20: Und eben immer die Menschen vor Augen zu haben.

01:13:25: Das hat Jesus getan.

01:13:26: Nicht die politischen Systeme, sondern die Menschen.

01:13:30: Vielleicht ist das, vielleicht deswegen bin ich auch nicht weiter in die Politik gegangen.

01:13:35: Ich habe gespürt irgendwann einmal, man beschäftigt sich zu sehr mit Systemen und kann sehr leicht

01:13:43: den einzelnen Menschen aus den Augen verlieren.

01:13:46: Und das muss der christliche Weg sein.

01:13:48: Und in den USA, Evangelical haben einen schlechten Ruf.

01:13:53: Aber ich will auch für Sie eine Land zu brechen, wenn ich sehe in vielen Gemeinden, was Sie auf die Beine stellen.

01:13:59: Das kommt hier nie überhaupt in die Medien.

01:14:05: Aber Subkitchens, Austeilung von Essen, tatsächlich kümmern sich sehr um junge Mütter.

01:14:12: Es geht ihnen nicht nur um die Babys.

01:14:14: Das heißt, sie scheren sich nicht um die jungen armen Mütter.

01:14:20: Ich habe etwas anders erlebt und gesehen, wo sie sich alle einsetzen.

01:14:25: Auf einer Ebene, wo niemand irgendwas sieht.

01:14:29: Aber sie agieren, um Menschen zu helfen und für sie da zu sein.

01:14:34: Und das ist der Weg.

01:14:36: Das verändert auch die Gesellschaft.

01:14:40: Das haben die frühen Christen auch bewiesen.

01:14:43: Nicht durch Politik, sondern durch die Liebe auf einer ganz fundamentalen Ebene.

01:14:49: Die Christen haben sich nicht überlegt und in der Gemeinde getroffen und gesagt,

01:14:53: wie kriegen wir jetzt einen Christen zum Amt des Stadthals?

01:14:58: Wie kriegen wir das jetzt? Das wäre super für uns.

01:15:01: Da könnten wir hier das neue Gemeindehaus kaufen.

01:15:03: Sondern sie haben als Graswurzelbewegung, wie man heute dann sagen würde,

01:15:10: unangefangen in der Gesellschaft.

01:15:12: Und als individueller Christ das Leben gelebt, was Jesus wollte.

01:15:17: Und wir lesen jetzt das neue Testament oder amerikanische Christen

01:15:20: aus einer Position der Macht.

01:15:22: Und das ist immer gefährlich.

01:15:23: Ich bin ja auch unter anderem, meine Forschung hat mit der Offenbarung zu tun,

01:15:28: dieses missverstandene Buch.

01:15:30: Und ein Zitat.

01:15:31: "Missverstanden, ich nehme an, als dein Schüler weiß ich,

01:15:35: dass du sagen willst, es ist kein Oracle für die Zukunft."

01:15:37: Natürlich, ja, genau.

01:15:39: Sondern es hat für mich eine Ein- schaft, einfache Botschaft.

01:15:44: Jesus, wir ziehen.

01:15:46: Aber einer hat, weiß nicht, wer das ist, gesagt, fand ich gut.

01:15:50: "Strange things happen when revelation is read from a position of power."

01:15:56: Das heißt, seltsame Dinge geschehen, wenn man die Offenbarung liest

01:16:00: aus einer Machtposition.

01:16:03: Es wurde nicht an solche Menschen geschrieben,

01:16:06: sondern Menschen, die unterdrückt wurden,

01:16:08: die verdrängt wurden, die verfolgt wurden, sind.

01:16:12: Und sollte ihnen nicht irgendwelche Machtfantasien anstiften,

01:16:17: sondern einfach sagen, Leute, am Ende gewinnt Jesus.

01:16:20: Und wir können uns entspannen ein bisschen.

01:16:25: Das ist Botschaft, die ich auch hier durchgeben würde.

01:16:29: Auch Gott ist immer noch derjenige, der Regierungen ein- und absetzt.

01:16:35: Und auch in den USA hängt nicht alles davon ab,

01:16:41: wer der nächste Präsident ist.

01:16:43: Das System übrigens in den USA erlaubt oder gibt dem Präsidenten

01:16:48: weniger Macht als der Bundeskanzler in Deutschland.

01:16:52: Er muss immer mit dem Kongress zusammenarbeiten.

01:16:55: Und das ist nie leicht.

01:16:57: Von daher, wir können uns entspannen,

01:17:00: nicht einfach Kopf in den Saan stecken, das meine ich nicht.

01:17:03: Aber wir sind das ein anderer hier, die Fäden in der Hand hat.

01:17:08: Nicht Donald Trump oder auch Kamala Harris.

01:17:12: Danke für das schöne Schlusswort und danke für deine Zeit, Kato.

01:17:16: Sehr gerne.

01:17:18: * Musik *

01:17:21: Copyright WDR 2020

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